Zurück zu den Wurzeln

Maria Fitzi schlüpft in die Werktagstracht und spricht wie einst als «Goof».

Maria Fitzi verkörpert in «Helvetica» Beatrice Schläpfer, eine Jodlerin aus Appenzell Ausserrhoden (AR). Zwar ist sie als Tochter von kulturschaffenden Eltern in Berlin geboren und aufgewachsen, ihre Familie väterlicherseits stammt aber aus Gais/AR. So lernte sie den waschechten 1960er-Jahr-Dialekt ihres Vaters vor allem in Berlin, aber auch während der Sommerferien in Gais bei ihrer Grossmutter, die manchmal unglücklich war, wenn das Berlinische sich mit dem Gaiser Dialekt vermischte. Dann sagte sie: «Bisch e Schwobe-Drockche». «Sie meinte es nicht böse», sagt Maria Fitzi, «aber es wurde deutlich, wie wichtig ihr ihre Sprache war.»

Dank «Helvetica» hat Maria Fitzi wieder eine ganz neue Verbindung zu ihren Wurzeln gefunden. Der in Gais/AR gebürtige Urs Eisenhut stand ihr als Sprachcoach hilfreich beiseite und transkribierte auch den Text von Beatrice Schläpfer in Gaiser Dialekt. Maria Fitzi setzte sich in der Vorbereitung auf «Helvetica» mit der Appenzeller Kultur auseinander, studierte Dokumentarfilme und besuchte die Landsgemeinde. Immer wieder gab es sehr schöne Begegnungen. Dank der Trachtenvereinigung Ausserrhoden konnte nach langer Suche die braune Werktagstracht, mit der sie auf der Bühne steht, erworben werden.

An Beatrice Schläpfer, die sie im Theater-Musical verkörpert, gefällt ihr deren verwurzelte, direkte, angstfreie Art. Obwohl die Regierung im Stück versucht die Menschen zu manipulieren, behält die bodenständige Appenzeller Jodlerin ihre Menschlichkeit und setzt sich für den Zusammenhalt unter den Kulturschaffenden ein. «Das berührt mich an ihr», so Maria Fitzi.

 

Text: Andrea Kobler
Fotonachweis: Roman Jäger,  jagdzoom.ch

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